Vernissage "Nærved – Beinahe" - vier Künsterlinnen aus Fünen stellen aus
- Kunsthaus Kappeln
Die Ausstellung Nærved – Beinahe ist aus einer freundschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit zwischen Faaborg und du seiner Partnerstadt Kappeln hervorgegangen.
Kuratiert von Lone Borgersen – selbst bildende Künstlerin aus Faaborg – vereint die Ausstellung vier markante künstlerische Positionen. Ihre Arbeitsweisen unterscheiden sich, doch alle eint der Anspruch, Kunst von hoher Qualität und großer Vielfalt in Ausdruck und Technik zu schaffen.
Der Titel Nærved – Beinahe verweist sowohl auf die geografische und kulturelle Nähe zwischen Fünen und Kappeln als auch auf ein künstlerisches Streben: sich etwas Essentiellem zu nähern – etwas Sinnlichem und Ungeklärtem, etwas in Bewegung, etwas Verletzlichem. Denn auch wenn die vier Künstlerinne der Landschaft und der Natur mit sinnlicher Hingabe begegnen, so betrachten sie ihre Umwelt mit neuen Augen, in neuen Medien – und sehen eine fragile, komplexere Welt.
Die Ausstellung umfasst Malerei, Grafik, Aquarell, Skulptur und Installation und zeigt so ein sinnliches Zusammentreffen von vier individuellen Stimmen der fünischen Kunst.
Birgitte Lykke Madsen arbeitet in großformatiger Ölmalerei mit einem untrüglichen Gespür für die emotionale Kraft der Farbe. Ihre Werke bewegen sich zwischen Abstraktion und wiedererkennbaren Figuren, oft mit der Landschaft – oder dem Wasser – als Rahmen für die menschliche Präsenz. Sinnliches und Mentales verschmelzen in Motiven von schwimmenden Körpern, Wasserflächen und Horizonten.
Kirsten Muchitsch Hesselagers grafische Werke entstehen im Tiefdruck. Sie ritzt in alte, oft zerbrochene und wiederverwendete Plexiglasplatten, wobei zufällige Risse und Kratzer Teil des Bildes werden. Sie druckt mehrere Platten übereinander, so dass jeder Druck ein Unikat ist. Das fertige Bild hat oft einen chaotischen Ausdruck – ein Gewirr von Linien.
Lone Borgersen arbeitet mit der Landschaft als sinnlicher, materieller und wandelbarer Größe. In ihren Werken – Aquarelle, Malereien und Installationen – kreist sie um die Verbindung zwischen Gegenwart, Ort und Zeit: Spuren im Boden, Stimmungen im Licht, der Klang der Stille und Vogelrufe.
Sabine Jensen ist ausgebildete Bildhauerin mit großer Liebe zur Natur, zu Tieren und zum Werkstoff Bronze. Sie lebt und arbeitet mitten in der Natur, die sie unaufhörlich inspiriert – Waldboden, Bäume, Jahreszeiten, Vögel, Pferde, Wind und Wetter. Ihre Bronzen zeigen z.B. Urfrauen mit Baumwurzeln und Vögeln auf der Schulter.
Die Installation Krageliv (Krähenleben), die Teil der Ausstellung ist, gehört zum intermedialen Projekt Genklang (Resonanz) von Lone Borgersen und Jan Emil Larsen. Das Werk verbindet bildende Kunst mit Ton und entstand in enger Zusammenarbeit zwischen Lone Borgersen (Bild) und Jan Emil Larsen (Ton).