"Jens Rausch - Durchforstungen" (bis 26.10.)
Das Thema Wald beschäftigt den in Hessen lebenden Maler Jens Rausch seit jeher. Er nutzt dieses Sujet vor allem, um daran Strukturen, Materialeigenschaften und natürliche Kreisläufe abzubilden. Seine Wald- und Forstwerke sind immer auch Materialbilder, weniger gemalt, als vielmehr gemacht, denn er durchforstet künstlerisch – ganz im Sinne eines menschengemachten Eingriffs – die natürlich erwachsenen Strukturen mit scharfen Messern und Werkzeugen.
Mit dieser Art einer ‚kreativen Zerstörung‘ bringt er feine Verästelungen, Stämme, Struktur und immer wieder auch Licht ins Werk und lädt die Betrachtenden dazu ein, nicht nur in einen Wald zu blicken, sondern gleichermaßen auch auf einen Wald, der sich aus ihm eigenen Materialien wie Asche, Ruß, Erden und Kalk bildet.
In seinen jüngsten Werken verstärkt Jens Rausch den Eindruck eines nicht ausschließlich auf natürliche Weise gewachsenen Waldgebildes durch den Einsatz von Sprühfarbe, die er – wie im echten Wald – als eine Art Markierung und kryptische Sprache verwendet.
Auf gänzlich neuer Ebene entstehen dadurch faszinierende Forstgebiete mit einer haptischen Selbstwirklichkeit, welche die Betrachtenden anregen, sich darin und davor zu verorten und auf Spurensuche nach ihren ganz eigenen Wurzeln zu gehen.