Ausstellungseröffnung "Von Brueghel zu Banksy - 200 Jahre Sammlung Boetticher" (bis 9.11.)
- Die Drostei
Das Sammler-Ehepaar Sarah und Christian von Boetticher zeigt in der Drostei Pinneberg ausgewählte Kunstschätze aus fünf Jahrhunderten.
Was 1825 mit dem Ankauf des ersten Bildes durch den britischen Kaufmann Thomas Boyes in Hamburg begann, ist heute eine über Generationen gewachsene Privatsammlung eindrucksvoller Kunstwerke. Die Ausstellung in der Drostei bietet einen Blick auf 500 Jahre Kunstgeschichte – eine faszinierende Reise durch Zeit, Stil und Geschichte.
Sarah und Christian von Boetticher stellen der Drostei rund 80 Werke ihrer privaten Sammlung zur Verfügung. Die Ausstellung umfasst Werke von Künstlern, wie sie sonst nur in den großen Kunstmuseen der Metropolen zu sehen sind u.a.: David Teniers (dem Älteren), Anthony van Dyck und Jan Brueghel (dem Jüngeren), Friedrich August Tischbein, Oswald Achenbach und Anton von Werner, Max Liebermann, Andy Warhol, Gerhard Richter und Banksy.
„Wir sind dem Sammler-Ehepaar Christian und Sarah von Boetticher dankbar, dass wir diese Bandbreite und Qualität in der Drostei der Öffentlichkeit zeigen können!“ (Stefanie Fricke, künstlerische Leiterin der Drostei)
Einblick in eine über Generationen gewachsene Sammlung
Die Geschichte der Sammlung reicht bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück: 1825 erwarb Thomas Boyes sein erstes Bild in Hamburg. Der Kaufmann war zwei Jahre zuvor aus Kingston-upon Hull in die Hansestadt übergesiedelt. Bereits 1869 wurde er als einer von elf bedeutenden Hamburger Sammlern erwähnt (u.a. neben den Sammlungen von August Abendroth, Martin Johann Jenisch und Johann Michael Hudtwalcker). Seine Enkelin Isabella Agathe Wüppermann heiratete später Walter von Boetticher, den Sohn des renommierten
Dresdner Kunsthändlers Friedrich von Boetticher. Dessen vierbändiges Verzeichnis deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts gilt noch heute als Standardwerk.
In der „Villa Haenel“ in Radebeul wurden die geerbten Bestände der Familien Boyes/Wüppermann und von Boetticher zusammengeführt. Die Sammlung überstand den Zweiten Weltkrieg mit einzelnen Verlusten, konnte jedoch in den Westen gerettet und weitergeführt werden. Heute kümmern sich Christian und Sarah von Boetticher um die Sammlung. Das Paar ergänzt sie kontinuierlich, insbesondere durch holländische Meister des 16. und 17. Jahrhunderts sowie durch moderne und zeitgenössische Kunst. Sarah von Boetticher ist Kunsthistorikerin und widmet sich neben ihrer Tätigkeit als Kunstvermittlerin dem gezielten Ausbau der Sammlung.