Ausstellung "Auszeit - Inside": A.I.R. Unlimited, Susanne Kallenbach, Kerstin Mempel, Clemens C Franke (bis 21.11.25, im Foyer, nur während der Öffnungszeiten)
Auszeit – Inside (Artists In Residencies Unlimited)
Drei Künstler zwischen den Welten
Die drei KünstlerInnen hatten in den vergangenen Jahren Gelegenheit, an verschiedenen
Symposien und Künstlerresidenzen weltweit teilzunehmen. Einige dieser Reisen haben sie
gemeinsam unternommen. Die Ausstellung zeigt, wie Ortswechsel und kulturelle Begegnungen
künstlerische Perspektiven erweitern. Die dabei entstandenen Arbeiten sind sowohl von der
Faszination für das Fremde als auch von der veränderten Wahrnehmung des Vertrauten geprägt.
Sie begegnen den fremden Kulturen mit europäisch geprägtem Blick. Der Aufenthalt in den
Residenzen, meist abseits der Touristenpfade, beeinflußte ihre Arbeit, änderte ihre Sichtweise auf die Kulturen der Gastgeberländer und im Rückschluß auf die eigene Kultur. Das jeweilige Werk wurde dadurch offener und profitierte von neuen Erkenntnissen. Die Ausstellung soll zeigen, dass die Erfahrungen von Auslandsaufenthalten hilfreich und notwendig sind, um fremde Lebensweisen besser zu verstehen und zum offenen Diskurs anzuregen.
Im Mittelpunkt stehen drängende ökologische und gesellschaftliche Fragestellungen: der
Klimawandel mit seinen sichtbaren Folgen wie dem Abschmelzen der Polkappen oder dem
ausbleibenden Schnee in den Hochgebirgen, aber auch Strategien nachhaltigen Handelns, wie
durch die Verwendung umweltfreundlicher Materialien wie Papier aus Elefantendung oder durch künstlerische Auseinandersetzung mit improvisierter Architektur aus Recyclingmaterial in informellen Siedlungen, meist aus der Not geboren. Damit setzt sich das Projekt auch mit ökologischer Nachhaltigkeit auseinander.
Die KünstlerInnen haben im Zuge internationaler Residenzen viele Kontakte zu Kolleginnen,
Kollegen und Institutionen weltweit geknüpft. Die Ausstellung gibt Einblicke in diese Praxis
grenzüberschreitender künstlerischer Mobilität und macht sie durch begleitende Formate und
Öffentlichkeitsarbeit für ein breiteres Publikum erfahrbar. So werden vielleicht Anreize für neue
Kooperationen und die Weiterentwicklung bestehender Netzwerke entstehen.
Und auch Mut soll die Ausstellung machen in dieser Zeit der unkontrollierten Manipulation, der
Angstmacherei und der neuen Grenzen und Beschränkungen. Sie möge zur Offenheit beitragen, das Fremde an sich heranzulassen, Verständnis für das Unbekannte zu erwerben, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und nicht zuletzt neue Freundschaften zu schließen und den eigenen Horizont zu erweitern.